Intervista su InMoto

Cinque punti di vista alternativi al pensiero “motociclistico” dominante. Qual è lo stato del mondo delle due ruote attuale e come sarà il futuro. L’abbiamo chiesto a cinque appassionati motociclisti:

🎵 Max Pezzali (musica)
🍽 Alessandro Borghese (cucina)
💡 #WalterDeSilva (design)
📚 Luigi Rivola (cultura)
📐 Ing. Jan Witteveen (tecnica)

Che hanno risposto offrendoci prospettive inedite e molto particolari. Su #InMoto di dicembre in edicola.

Qui potete leggere il mio punto di vista:

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Buona lettura!

Jan Witteveen: Was ihm an SBK und MotoGP-WM gefällt

Dem ehemaligen Aprilia-Renndirektor Jan Witteveen gefällt die technische Innovation in der SBK. Aber er bewundert, wie ausgeglichen und erfolgreich die MotoGP heute ist.

Jan Witteveen, der Aprilia-Renndirektor von 1989 bis 2005, beobachtet bei seinen heutigen Besuchen im GP-Fahrerlager einen Wandel. «Die MotoGP-Klassen sind zu einer Fahrer-Weltmeisterschaft geworden», meint der Niederländer. «Früher haben die Werke die WM in erster Linie bestritten, um im Rennsport neue Technologien zu entwickeln. Zu meiner Zeit konnte man technisch und motorisch so starke Unterschiede zur Konkurrenz herstellen, dass das Motorrad überlegen war. Das Ziel musste sein, ein deutlich besseres Rennmotorrad als die Gegner auf die Piste zu bringen. Das ist heute nicht mehr möglich.»

Witteveen entschied sich deshalb immer für technische Konzepte, die sich von denen der Japaner unterschieden. Er baute Zweitakter mit Drehschieber-Motoren, als die Japaner 250er-Motoren mit Membran-Einlässen einsetzten. Er brachte in der 500er-WM einen Twin mit anfangs 410 ccm gegen die Vierzylinder von Honda, Yamaha und Suzuki. Er vertraute in der MotoGP-WM von 2002 bis 2004 als einziger Hersteller auf ein 990-ccm-Dreizylinder-Konzept und trat in der Superbike-WM anfangs jahrelang mit einem 1000-ccm-Twin (1998 bis 2002) an.

«Wenn du gegen die Japaner kämpfst und sie nur kopierst, kannst du im besten Fall gleich stark sein, aber sie nie besiegen», lautete die Doktrin von Jan Witteveen. Er rüstete in der 125er und 250er-WM zeitweise jeweils bis zu 18 Fahrer aus, und dank der Überlegenheit seiner Fahrzeuge konnte er Stars wie Biaggi, Capirossi, Harada und Rossi verpflichten und in beiden Klassen einen Titel nach dem andern gewinnen.

Vor seiner Aprilia-Ära hatte Witteveen bei Cagiva und Gilera gearbeitet und beispielsweise die aufsehenerregende 125-ccm-Zweizylinder-Cross-Maschine für Michele Rinaldi (2. WM-Rang 1980) entwickelt.

«Als Techniker gefällt mir momentan die Superbike-WM besser», beteuert Witteveen. «Denn dort werden momentan technische Lösungen verwendet, die im GP-Sport verboten sind. Ducati fährt in der Superbike-WM mit Verkleidungen, die in der MotoGP verboten wären. Auch bei den Motoren sieht man in der SBK viel Innovation; sie haben zum Beispiel ein variables Timing bei den Einlasskanälen. Die Superbikes müssen damit experimentieren, um die Abgasqualität zu verbessern und den Verbrauch zu senken. Auch die Lärmvorschriften in der EU werden für die Straßenmotorräder immer strenger… Deshalb ist die technische Entwicklung der Produkte, die im Verkauf angeboten werden, immer wichtiger. Dieser Aspekt fehlt in der MotoGP komplett.»

Witteveen (72) bewundert jedoch, wie geschickt Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta die MotoGP-WM attraktiver und ausgeglichener gestaltet hat. Bei diesen Bemühungen halfen Ideen wie die Einheitsreifen und die Einheits-Elektronik tatkräftig mit. So wurden die Kosten reduziert und die Einstiegsbarrieren für Werke wie Suzuki, KTM und Aprilia gesenkt.

Für die Werke sind die MotoGP-Kosten überschaubar im Vergleich zum Imagegewinn und der Erhöhung des Bekanntheitsgrads. «Wir sind in die MotoGP eingestiegen, weil unsere Moto3-Erfolge weltweit kaum wahrgenommen wurden», sagt KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz.

Die Dorna zahlt den MotoGP-Teams momentan ca. 6,5 Mio Euro für zwei Fahrer, davon gehen pro Fahrer bis zu 2,2 Millionen an die Werke für die Leasingpakete, nur bei Sturzschäden und bei technischen Upgrades müssen die namhaften Teams noch einmal tief in die Tasche greifen. Diese 6,5 Mio beinhalten auch die Zahlungen für TV, Reisekosten, Preisgeld und Antrittsgeld.

Übrigens: Ein Testmotor für den Winter kostet bei HRC bis zu 250.000 Euro. Und eine Karbonschwinge bei Ducati zum Beispiel 35.000 Euro.

Dazu haben fünf MotoGP-Werke (Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati und KTM) Verträge mit der Dorna, die recht einträglich sind. Im Gegensatz zur Formel 1, wo Ferrari einen finanziellen Sonderstatus genießt, erhält jedes MotoGP-Werk die gleiche Summe. Dazu wird jeder Hersteller von der Dorna für je ein Kundenteam mit zwei Fahrern mit 2 Millionen Euro extra belohnt. Dieser Betrag gilt aber nur für ein Kundenteam pro Hersteller. Ducati kassiert also für Pramac, für Martinez und Avintia gibt und gab es keine Extra-Zuschüsse, bei Honda für Marc VDS auch nicht. Aber Ducati hat jahrelang bis zu zwei Jahre alte Desmosedici eingesetzt (es waren bis zu acht Ducati auf dem Grid) und dadurch die Entwicklungskosten verteilt und gesenkt.

Aprilia bekommt als Werk von der Dorna keinen Zuschuss, weil sie die Plätze von Privatteambesitzer Fausto Gresini innehaben. Der Italiener wird wohl einen happigen Teil seines 6,5 Mio-Zuschusses an Aprilia weiterreichen müssen – als Leasingkosten für die Bikes.

Dorna schüttet im Jahr total ca. 60 bis 70 Millionen Euro an die Teams in den drei Klassen aus.

In der Formel 1 wird in anderen Dimensionen gerechnet. Liberty Media reicht jährlich 950 Millionen US-Dollar an die Teams weiter.

QUELLE: SPEEDWEEK: https://www.speedweek.com/motogp/news/144888/Jan-Witteveen-Was-ihm-an-SBK-und-MotoGP-WM-gefaellt.html

Starke Argumente: Wieso nur Ducati auf einen V4 setzt

Aufgrund der Überlegenheit der neuen Ducati Panigale V4R in der Superbike-WM 2019 überdenken einige Hersteller ihr Motorenkonzept. Ingenieur Jan Witteveen erklärt die Vorteile der zwei beliebtesten Bauarten.

Wie die Leser von SPEEDWEEK.com seit Donnerstag wissen, setzt Kawasaki auch 2020 auf einen Reihenvierzylindermotor. Die Japaner werden ein neues Motorrad homologieren lassen, welches es mit der laut Ducati fast 250 PS starken und über 16.000/min hochdrehenden V4R aufnehmen können soll.

BMW und Yamaha machen mit ihren jetzigen Modellen weiter. Die S1000RR ist das erste Jahr in der Superbike-WM, die aktuelle R1 bereits die fünfte Saison im Renneinsatz.

Aus Japan wird uns seit Monaten versichert, Honda werde auch zukünftig auf das Fireblade-Konzept vertrauen und mit dem Reihenvierzylinder weitermachen, obwohl beim größten Motorradhersteller jegliches Know-how für einen leistungsstarken V4-Motor vorhanden ist.

Während in der MotoGP-WM Prototypen-Maschinen zum Einsatz kommen, ist die Basis eines Superbikes ein käufliches Straßenmotorrad. Dieses soll meistmöglich verkauft werden, deshalb reden bei der Konzeptgestaltung auch die Marketingstrategen der Hersteller entscheidend mit.

Jan Witteveen, von 1989 bis 2004 Renndirektor und Chefkonstrukteur bei Aprilia Reparto Corse in Scorzé mit mehr als 120 GP-Siegen und 23 Weltmeistertiteln, ist immer noch ein aufmerksamer Beobachter der Szene und sprach in Imola mit SPEEDWEEK.com über die Vor- und Nachteile der beiden bestimmenden Motorenkonzepte: V4 und Reihenvierzylinder.

Jan Witteveen – pic @Fitti Weisse

«Ein wichtiger Punkte sind die Kosten», erklärte der Niederländer. «Der V-Motor ist teurer, weil du die Steuerung für die Nockenwelle zweimal brauchst. Beim Reihenmotor kannst du in einer Linie alle vier Zylinder ansteuern. Der Vorteil des V-Motors ist, dass du eine größere Airbox verwenden kannst und diese näher an den Einlasskanälen ist. Dadurch ist der Luftfluss fast gerade, was bei einem Reihenmotor nicht geht, weshalb er eine geringere Treibstoff-Luft-Füllung hat. Der V-Motor baut außerdem schmaler, ist damit aerodynamisch besser und man bekommt aus ihm mehr Leistung. Der Reihenmotor ist einfacher zu bauen. Es braucht weniger Teile, dadurch ist er günstiger, hat aber wegen der Baubreite aerodynamische Nachteile. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Einsatz einer rückwärtsdrehenden Kurbelwelle der gyroskopische Effekt größer ist als bei einem V-Motor – so werden die Kräfte der nach vorne drehenden Räder teilweise aufgehoben.»

Während in der MotoGP-WM inzwischen alle Hersteller rückwärtsdrehende Kurbelwellen einsetzen, sind in der Superbike-WM lediglich die Ducati mit einer solchen unterwegs.

Trotz aller Nachteile des Reihenmotors vertrauen Yamaha und Suzuki in der MotoGP-WM weiterhin auf dieses Konzept, während Aprilia, Ducati, KTM und Honda einen V-Motor einsetzen. Von den aktuellen Superbikes haben Aprilia und Ducati einen V4-Motor – BMW, Honda, Kawasaki, MV Agusta, Suzuki und Yamaha setzen auf Reihenvierzylinder.

In der MotoGP-WM stellt sich die Motorenfrage nicht so drastisch wie bei den Superbikes. «Dort kämpfen sie mit zu viel Leistung», verdeutlicht Witteveen. Außerdem spielt bei den Superbikes das Konzept der gesamten Produktlinie eine maßgebliche Rolle. «Honda hatte in der Serie V4-Motoren, aber die sind alle verschwunden. Die Japaner sind sehr kostenorientiert, speziell Honda. Honda will günstig produzieren und den Verkaufspreis niedrig halten, aber trotzdem eine gewisse Gewinnspanne haben.»

Mit einem V-Motor käme Honda in ein anderes Preissegment und müsste sich beim Buhlen um Kunden auf einmal nicht mehr mit Kawasaki, Suzuki und Yamaha messen, sondern mit Ducati und MV Agusta, welche beide als Edelmarke wahrgenommen werden, während Honda ein biederer Ruf anhaftet.

«Die meisten Motorräder im 1000-ccm-Sportbereich verkauft BMW», weiß Witteveen. «Sie machen es richtig und behalten ihr Konzept mit dem Reihenvierzylinder bei. Außerdem dürfen in der Superbike-WM inzwischen technische Lösungen gebracht werden, die in der MotoGP-Klasse verboten sind, etwa die variable Einlasssteuerung. Das Problem ist immer die Drehzahl, deshalb ist die desmodromische Ventilsteuerung der Ducati ein großer Vorteil. BMW hat mit dem ShiftCam-System und durch eine leichtere Ventilsteuerung zwar einige hundert Umdrehungen gewonnen, sie werden aber nie an die Werte von Ducati rankommen. Dieses System nützt vor allem im unteren Drehzahlbereich. Wenn die Drehzahlen höher werden, muss der Ventilhub kürzer werden, sonst beginnen die Ventilfedern zu flattern. Bis 15.000/min geht das mit den konventionellen Systemen, darüber hinaus nicht.»

  • QUELLE: SPEEDWEEK: http://www.speedweek.com/sbk/news/142829/Starke-Argumente-Wieso-nur-Ducati-auf-einen-V4-setzt.html?fbclid=IwAR1ot80cs0tc69x-WroA1U16s3hl5LivAKsSgFacM7ggU0XAWZbfLvd-Ivw